In Umfragen und Studien wird häufig nach dem Geschlecht der teilnehmenden Person gefragt, so wie dieses Beispiel:
Ο Männlich
Ο Weiblich
Manchmal steht die Frage am Anfang, manchmal am Schluss des Fragebogens. In einer amerkanischen Studie (Sinclaur, Hardin, & Lowery, 2006) wurde nachgewiesen, welchen Einfluss diese anfängliche Geschlechtsfrage auf die Resultate hat. Studentinnen und Studenten wurden angewiesen, ihre mathematischen und sprachlichen Fähigkeiten zu bewerten; einige hatten zusätzlich die Frage nach dem Geschlecht, andere diejenige ihrer Ethnizität zu beantworten. Erstaunlicherweise wurden die sprachlichen Fähigkeiten von Frauen höher bewertet, wenn vorgängig nach dem Geschlecht gefragt wurde. Mathematische Fähigkeiten dagegen wurden tiefer bewertet. Bei den Männern zeigte sich gerade das gegenteilige Bild. Wenn nur nach der Ethnizität gefragt wurde, wurden die jeweils sonst tiefer bewerteten Fähigkeiten nun höher bewertet.
An dieser Untersuchung zeigt sich schön, wie wir Menschen durch diese simple anfängliche Frage uns mit einem Geschlecht identifizieren und so zu einem stereotypen Antwortverhalten neigen.
Die Studie kann hier detailiert betrachtet werden: http://userhome.brooklyn.cuny.edu/psych/chardin/Sinclair_Hardin_Lowery_2006.pdf
Quelle:
- Fine, C. (2010). Delusions of Gender, The Real Science Behind Sex Differences. London: Icon Books
